Gerade war das schwarze Wasser, in dem Mariams Geist trieb, noch ganz ruhig und friedlich gewesen. Warm und ruhig und seltsam tröstlich. Sicher, etwas hatte gebrodelt, da war Bewegung gewesen, ganz tief unten.
Etwas in ihrer Nähe, das Unruhe verbreiten würde.
Etwas, das Schmerzen bringen würde. Aber es war noch weit weg gewesen.
Nun begann es sich zu regen und Mariam konnte sich nicht rühren, trieb still an der Oberfläche, dem Ding dort unter ihr völlig ausgeliefert.
Sie konnte es nicht sehen.
Sie konnte es nicht hören.
Aber sie fühlte, wie es näher kam, wie es aus der Tiefe aufstieg. Und sie wusste auch, wie es aussah.
Ein schuppiges, stacheliges Ding mit einem grässlichen Gesicht war es, in dem doch eine menschliche Eigenschaft eindeutig abzulesen war.
Bosheit.
Mariam fühle, wie es näher kam und sie wusste, dass es direkt auf sie zusteuerte, denn hier existierte nichts außer dem Ding und ihr selbst.
Das bösartige, stachelige Ding hatte auch Fäden, und diese Fäden brachten den Schmerz mit sich, wie die Fäden einer Qualle. Nur größer und länger.
Und diese Fäden – im Geiste sah Mariam sie vor sich – auch diese Fäden hatten einen bösen Willen.
Panisch versuchte Mariam, unter sich zu schauen, aber sie konnte sich nicht rühren, noch immer nicht, egal, wie sehr sie es versuchte. Und sie wusste, selbst wenn sie es geschafft hätte, hätte sie das Ding mit den Fäden im dunklen Wasser nicht erkennen können.
Aber verdammt, sie konnte es fühlen. Sie wusste, es war da, und sie wusste, dass es den Abstand zwischen ihnen stetig und immer schneller verringerte.
Lang hallten ihre panischen Schreie über die unendliche, nachtschwarze Wasseroberfläche, aber niemand antwortete.
Ja, Rolf ist nicht da. Er kann mich nicht hören.
Der Gedanke war nur ganz schwach in ihr vorhanden und blitzte nur kurz und sehr weit hinten in ihrem Bewusstsein auf.
Dann war ihre Aufmerksamkeit wieder bei dem Ding. Schon jetzt erbebte sie unter der Erwartung der Schmerzen, die es ihr bringen würde. Sie wand und schüttelte sich, aber ich Körper reagierte nicht auf die mentalen Befehle.
– Unlektorierte Erstversion
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