Dimitrius Dachs Maerchen Online Lesen 2


Dimitrius Dachs – Held des magischen Waldes

Von Georg Bruckmann für Richard Briscoe und mit einem besonders dicken Dankeschön an Britta und Larissa!

Ein fremder Geruch

Dimitrius Dachs hatte schon wieder viel zu lange geschlafen. Aber irgendwie konnte er sich nicht so recht darüber ärgern. In seiner kleinen Dachshöhle war es so gemütlich und auf eine sehr erdige Weise warm, und sein Bett aus Blättern und Gras war so kuschelig, dass es kein Wunder war, dass er dauernd verschlief. Jetzt reckte und streckte er sich und putzte sich die Augen, und als er mit Recken und Strecken und sich die Augen putzen fertig war, bemerkte er, dass er Hunger und Durst hatte. Das war natürlich nichts Außergewöhnliches. Wenn ein kleiner Dachs so lange schläft, kann er schließlich auch lange Zeit nichts essen. Sein Magen knurrte in einer recht beachtlichen Lautstärke und so schüttelte er sich kräftig, denn auf diese Art und Weise wurde er am schnellsten wach.
So richtig funktionieren will das heute aber wohl nicht, dachte er, als er seine gemütliche Dachshöhle verlassen hatte. Dimitrius war immer noch ganz schön müde und seine Augen waren noch ganz klein. Deswegen sah auch alles noch ganz verschwommen aus. Er beschloss, dass er wohl am besten zum flüsternden Fluss hinunter gehen sollte, um sich das Gesicht zu waschen und etwas von dem herrlichen, kühlen Wasser zu trinken. Dimitrius war sehr gern unten am flüsternden Fluss. Das Wasser plätscherte leise und beruhigend vor sich hin und das Licht der Sonne glitzerte ganz zauberhaft auf der gekräuselten Oberfläche und den kleinen, sanften Wellen.

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Und natürlich war der Boden am Flussufer schön weich, so das der kleine Dachs stets ein paar schöne, dicke Regenwürmer fand, mit denen er seinen Hunger stillen konnte.
Am Fluss jedoch war auch Erika, die alte Erle. Dimitrius fand sie ein bisschen unheimlich. Im magischen Wald sagte man, dass manche Bäume reden können. Vor allem die, die einen Namen hatten. Und Erika hatte einen Namen. Nämlich Erika. Manchmal, wenn er unten am Fluss war, hatte der kleine Dachs das Gefühl, Erika würde ihn beobachten. Gesprochen allerdings hatte sie noch nie mit ihm. Na ja. Auf jeden Fall fühlte er sich in ihrer direkten Nähe nicht sehr wohl.
Das vergaß er aber jedes Mal ganz schnell, wenn er Fanny Flatterfee unten am Fluss, entweder hoch oben in der Luft, oder so dicht am Wasser, dass ihre Flügel schon beinahe nass wurden, ihre Pirouetten drehen und ihre waghalsigen Kunststückchen vollführen sah.
Dimitrius hatte die kleine Fee sehr gern. Manchmal träumte er sogar von ihr, wenn er in seinem Dachsbau auf seinem Bett aus Blättern und Gräsern schlief. Vielleicht war er sogar ein bisschen in sie verliebt, hatte er noch letzte Woche überlegt, aber in diesem Punkt war er sich nicht so ganz sicher. Er war noch nie vorher verliebt gewesen und deswegen wusste er nicht genau, wie sich das anfühlt.
Er war immer noch ein bisschen müde als er sich, den schlängeln Pfad entlang, auf den Weg zum Fluss machte. Der Pfad schlängelte sich schlangenartig und in sanften Kurven, ganz so wie er es immer tat und Dimitrius schnüffelte, um den zauberhaften Duft des magischen Waldes ganz tief einzuatmen.
Blumen standen dort und rochen süß.

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