Doomdog – Metal, Blut und Geisterhunde – Harten Horror-Thriller Online Lesen 2

Eines Nachts im Wald
23.9.2025

Sie rannte und Donner und prasselnder Regen übertönten die Geräusche ihrer Füße auf dem Waldboden. Es war ihr egal, dass sie nackt war und dass die kleinen Äste und Steinchen im weichen Waldboden ihr die Fußsohlen aufrissen. Sie blutete bereits aus so vielen anderen Wunden, dass dies auch keinen Unterschied mehr machte. Sie bekam kaum noch Luft, und bei jedem dritten oder vierten Schritt spuckte sie ein Gemisch aus Blut und Speichel aus dem Teil ihres Mundes, den sie noch öffnen konnte. Auch das war ihr egal. Wenn sie sie kriegen würden, dann würde sie ohnehin früher oder später ganz aufhören zu atmen.
In dieser Sekunde war ihr auch egal, dass die anderen tot waren. Verreckt in einem dreckigen Keller unterhalb des Abyss. Sie musste weg von hier, so weit weg wie nur möglich. Weg von den weißhäutigen Riesen mit den roten Augen. Die waren das Schlimmste gewesen. Solange zumindest, bis die Hunde gekommen waren. Sie musste weg von dem Blut und den Leichen.
Die Blicke aus den roten Augen verfolgten sie in ihren Gedanken, lenkten sie ab und sorgten dafür, dass sie um Haaresbreite beinahe selbst ihr rechtes Auge verloren hätte, als ein spitzer Ast ihr die Haut über der Schläfe aufriss.
Macht auch nichts mehr.
Von ihrem Gesicht hatten diese feigen Schweine ohnehin kaum noch etwas übrig gelassen. In Zukunft würde sie bestenfalls im Rahmen einer Freakshow auftreten, und …
Obwohl ihr Herz in ihrer Brust hämmerte und pochte, als ob es jeden Moment einfach platzen wollte, wurde ihr eiskalt.

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Das Bellen.
Sie hatten diese Bestien tatsächlich losgelassen!
Ja, keine Frage, die großen Hunde, die … sie waren hinter ihr her. Das Bellen kam näher. Noch hörte sie die mörderischen Tiere nicht hinter sich durch das Unterholz brechen, aber ihr Gehirn gab ihr schon einmal einen Vorgeschmack, gaukelte ihr vor, wie es sich anhören würde, ließ schreckliche Bilder vor ihrem inneren Auge aufblitzen, schrill und grell und rot.
Jetzt hörte sie die Männer rufen, hörte sie die Tiere anfeuern und sich gegenseitig Anweisungen zu brüllen.
Zerberus.
Die dreckigen Biester würden sie finden, keine Frage, sie würden sie finden, und dann … es sei denn … hatte sie nicht viel früher, am Tag zuvor, als sie und ihre Freunde sich auf den Weg hierher gemacht hatten, die Karte studiert, weil Teekay sich verfahren hatte? Und war auf dieser Karte nicht ein Fluss eingezeichnet gewesen?
Styx.
Nein, nicht der verfickte Styx. Ein verwilderter Seitenarm des Ihrsaa-River! Ja, genau. Und in welcher Richtung …?
Ein Abhang.
Eine Wurzel.
Sie fiel.
Sie schrie.
Hart schlug sie auf dem Boden auf und rollte noch einige Meter weiter.
Verdammt nochmal. Ich muss aufstehen, sonst bin ich erledigt, dachte sie, blieb aber dennoch liegen.
Blutete.
Atmete.
Erduldete die unmenschlichen Schmerzen, die ihre Nerven unaufhörlich ihrem Gehirn meldeten.
Nur ein paar Stunden zuvor hatte sie noch mit ihren Freunden gelacht und gescherzt, war von ihnen genervt gewesen oder hatte sich innerlich über ihre kleinen Schrullen amüsiert. Das war jetzt vorbei. Für immer.

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