Nachwelt 2030 – Im Herzen des Winters – Spannendes Endzeit-Abenteuer Online Lesen 43 Unter den Tieren hatten sich zwei Lager gebildet

.. ein Kampf bevorstand. Die Haare an ihren Armen richteten sich auf. Adrenalin durchflutete sie. Dabei habe ich doch gar nichts damit zu tun, was diese Viecher …
Sie warf einen schnellen Blick zu ihrem Sohn. Alles gut. Sie sah wieder nach draußen, den verschmutzten Stoffetzen noch immer in der Hand. Mit weichen, schwachen Beinen stand sie da.

Unter den Tieren hatten sich zwei Lager gebildet, so wirkte es. Drei gegen zwei, darauf würde es wohl hinauslaufen, wobei die Tiere, die in der Unterzahl waren, größer und stärker aussahen als ihre Gegenüber. Irgendwie war es seltsam. Die Tiere wirkten in diesem Moment nicht wie Tiere. Jetzt wo Mariam, wenn auch aus einiger Entfernung, ihren Zorn sehen konnte, und ihre Angriffslust, hatten ihre Wolfsgesichter seltsam menschliche Eigenschaften. Mariam wurde immer gespannter. Etwas Großes passierte da draußen, jetzt gerade, in diesem Moment. Etwas Wichtiges, das sie nicht ganz begreifen konnte.
Im Grunde konnte sie die Tiere nur aufgrund ihrer Größe unterscheiden. Sie waren zu weit entfernt, um ihre feineren individuellen Eigenheiten und Merkmale erkennen zu können. Eines der Tiere auf der linken Seite schnappte nach einem der beiden größeren, die sich, von Mariam aus gesehen, rechts befanden.
Schnee stob auf, das attackierte Tier wich aus und die beiden Gegner umschlichen sich knurrend.
Nun kam auch Bewegung in das Alphaweibchen, das sich bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin ruhig verhalten, und, wie Mariam auch, die ganze Szene aus einiger Entfernung beobachtet hatte.

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Sie macht sich bereit, zu handeln und für Ordnung zu sorgen, dachte Mariam. Der Kampf zwischen den beiden Tieren entbrannte erneut und noch mehr Pulverschnee wurde von den, sich blitzschnell bewegenden Tatzen der kämpfenden Wölfe nach oben geschleudert und dort vom Wind zerstäubt und nach links aus Mariams Blickfeld davongetragen.
Einen Sekundenbruchteil später waren die beiden Wölfe nicht mehr als zwei getrennte Tiere zu sehen, sondern als eine in einander verkeilte Einheit. Mariam konnte ihr Knurren, Geifern und Winseln hören, wenn entweder das eine Tier oder das andere eine ungeschützte Stelle am Feind gefunden hatte, in die es die Zähne versenken konnte. Ein Hauch von Rot mischte sich in das Bild, den Mariam aufgrund der Lichtverhältnisse mehr erahnte, als dass sie ihn wirklich sah.
Rasende und ineinander verkeilte Schemen, die sich dann und wann für einen kurzen Moment voneinander lösten, nur um sich gleich darauf wieder mit archaischer Gewalt aufeinander zu stürzen.
Der Kampf schien kein Ende nehmen zu wollen, und je länger er andauerte, desto mehr wurde Mariam bewusst, dass ihr Mund weit offen stand, sie noch immer übelriechende Lumpen in der Hand hielt und dass sie ihrem Kind uns schon seit mindestens einer Minute keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Sofort bekam sie ein schlechtes Gewissen. Kurzerhand warf sie die Lumpen ins Feuer. Bei dem was sich dort draußen gerade abspielte, wollte sie sie doch lieber nicht vor die Hütte werfen, was auch schon alleine aufgrund der Anwesenheit der Tiere dort draußen vermutlich eine ziemlich dumme Idee gewesen wäre.

– Unlektorierte Erstversion

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