Nachwelt 2030 – Im Herzen des Winters – Spannendes Endzeit-Abenteuer Online Lesen 8.2 Sein Blick wanderte zurück

Rolf macht ein paar Schritte, roch an der Waffe. Vor kurzem abgefeuert. Da war noch ein Geruch. Ein Geruch, den er nicht einordnen konnte. Auch seine drei Angreifer hatten stark gerochen. Gab es noch mehr von Ihnen? Hatten sie sowohl ihn, als auch die Hütte gleichzeitig angegriffen?
Nein. Nein, der Geruch war anders. Weniger ranzig, animalischer. Sein Blick fiel auf das scherbenübersäte Bett. Blut. Aber nur in der unteren Hälfte. Sie … Mariam musste … geboren haben.
Ja.
Sein Blick wanderte zurück zu dem zertrümmerten Schränkchen. In den Trümmern des Möbelstücks lagen Lumpen. Rolf macht ein paar schnelle Schritte, ging hin. Er hob die Lumpen auf. Nein, keine Lumpen. Eine Decke. Verschmutzt, zerknüllt und mit Blut. Nein – nein, das war kein Blut. Das war …
Er roch daran. Kinderkacke. Er ließ die Decke fallen, glücklich und zutiefst entsetzt zugleich.
Mariam hatte ihr Kind bekommen, so wie er es gleichzeitig gehofft und gefürchtet hatte. Dann war durch das Fenster jemand in die Hütte eingedrungen und hatte die beiden … was war das?
Dem Bett gegenüber – dort war ebenfalls Blut auf dem Boden. Oder doch zumindest eine Flüssigkeit. Er musste mehr sehen.
Mit eiligen Bewegungen legte er zwei kleine Stücke Holz, die einmal zum Schränkchen gehört hatten in den Ofen, pustete dreimal hastig und wartete, bis es in der Hütte heller wurde.
Ja, es war Blut und da, in der Wand der Hütte gegenüber des Bettes hatte sich eine Schrotgarbe ins Holz gefressen. Mariam hatte sich gewehrt, hatte geschossen.

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Aber nicht nach draußen. Nach drinnen. Und sie hatte jemanden getroffen. Was war da noch?
Haare? Nein, keine Haare – Pelz. Auch seine Angreifer waren in Pelz gehüllt gewesen, von oben bis unten. Hatten sie …
Das Geräusch schabender Pfoten auf Holz.
Noch bevor Rolf sich halb herumgedreht hatte, sprang der Wolf ihn an. Gerade eben so konnte Rolf es vermeiden, zu stürzen. Dennoch sorgte der Aufprall dafür, dass er einige schnelle Schritte machen musste, um ihn abzufedern. Gerade noch rechtzeitig brachte er aus der Drehung heraus die an seinem Arm befestigte Maschinenpistole zwischen sich und die zuschnappenden Kiefer.
Das Tier brach sich einen Zahn ab. Dies aber hinderte es nicht daran, sogleich von neuem anzugreifen und Rolf hatte seine liebe Mühe, auch diesem Angriff auszuweichen. Zeitgleich registrierte er, dass da noch zwei andere Tiere waren. Eines war durchs Fenster hereingekommen, befand sich auf dem Bett und machte sich zum Sprung bereit. Das andere stand noch in der Tür, schien unschlüssig zu sein, was es tun sollte.
Ja, mach Dir ruhig erst mal ein Bild, dachte Rolf. Lass Dir Zeit.
Die Tiere waren nass und verschwitzt und sie rochen, wie Wölfe nun einmal rochen. Das war der Geruch gewesen, den er in der Nähe der kleinen Blutpfütze gegenüber des Bettes wahrgenommen hatte. Nur dass der viel stärker gewesen war. Rolf fluchte innerlich, als ihm dann klar wurde, dass er keine andere Wahl hatte, als die letzten Kugeln, die er noch hatte auf die Tiere abzufeuern.
Genau das tat er dann auch, und er tat es schnell und ohne zu zögern, als der Wolf, der ihn zuerst angegriffen hatte nach seinem Bein schnappte, aber sehr zu Rolfs Glück lediglich auf Knöchelhöhe sein Hose zerfetzte.

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