Nachwelt 2030 – Im Herzen des Winters – Spannendes Endzeit-Abenteuer Online Lesen 8.3 die letzten Kugeln

Rolf handelte keine Sekunde zu früh. Das Tier, das sich auf dem Bett befunden hatte, nahm er zuerst aufs Korn, erwischte es im Sprung. Eine Kugel schlug in die Wand der Hütte neben dem Fenster ein, eine weitere traf den Wolf über dem rechten Auge. Er hatte sich bereits in Bewegung befunden und die Energie des Sprunges trug ihn weiter in Rolfs Richtung.
Mit ausgestreckten Pfoten hätte das Tier ihn mit einiger Wucht getroffen. So aber krümmte sich das Tier in der Luft zusammen und landete halb auf dem Rücken des anderen Wolfes, der gerade im Begriff war, erneut nach Rolf zu schnappen. Der Aufprall seines Artgenossen auf seiner Wirbelsäule sorgte dafür, dass das untere Tier jaulen und zur Seite hin wegsprang. Den Wolf, der noch in der Tür gestanden hatte, tötete Rolf mit drei Kugeln, von denen zwei die Schultern und eine erneut den Schädel trafen. Der letzte Wolf, der gerade weggesprungen war wandte sich zur Flucht und Rolf erwischte er fünf Meter von der Hütte entfernt, nur einen Augenblick, bevor er in der Dunkelheit verschwunden gewesen wäre. Dann ein Klicken. Die Waffe war leer.
Rolf sah für eine Sekunde nach draußen.
Verdammt, die letzten Kugeln hätte ich mir sparen können, fluchte er in Gedanken.
Ganz hat er noch nicht begriffen, was da gerade passiert war.
Na ja.
Natürlich hatte er begriffen, dass er gerade von Wölfen attackiert worden war, wenn er auch sonst nichts verstand. Aber auch Mariam hatte geschossen, und jetzt war sie weg. Was war nur passiert?
Versteckte sie sich irgendwo?
Er lauschte.

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So direkt nach der Ballerei konnte er nicht viel hören, aber so fern er das mit Sicherheit sagen konnte, befand sich kein weiteres Tier in seiner direkten Umgebung.
Fast wären im Menschen lieber gewesen. Die hätte er nämlich verhören können. Mit Tieren ging das dummerweise nicht. Na gut, währen es Menschen gewesen, wären die jetzt genauso tot wie die Wölfe. Auch dann wäre das mit dem Verhör schwierig geworden.
Rolf warf einen erneuten Blick nach draußen. Der tote Gamsbock lag noch exakt so vor der Hütte, wie Rolf ihn hatte fallen lassen.
Die Wölfe hatten sich nicht mit leichterer Beute aufgehalten, hatten sich direkt auf Rolf gestürzt. Es war seltsam. Man sollte doch meinen, sie hätten sich damit begnügen können, den Gamsbock einfach wegzuschleifen, wenn es ihnen ums essen gegangen wäre.
Vielleicht eine Sekunde überlegte Rolf, ob er die Wölfe aus der Hütte hinaus und den Gamsbock hinein schaffen sollte. Aber es gab Wichtigeres.
Mariam.
Mariam und das Kind, das sie offenbar geboren hatte.
So schnell er konnte löste Rolf die Maschinenpistole, die Myck ihm angepasst hatte und die am Klappschaft mit seinem rechten Unterarm verbunden war ab. Ohne Munition brachte sie ihm nichts. Achtlos warf er sie auf das Bett und sah sich um.
Mariams Bogen und ihr Köcher fehlten. Die Schrotflinte hatte sie leer geschossen. Auch nutzlos. Verdammt. Auch das Beil war weg. Rolf hatte noch sein Messer. Sein Messer, und sein eigener Bogen war auch noch da. Das und die beiden Speere und die Keule, die er seinen Angreifern abgenommen hatte.

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