Nachwelt 2030 – Im Herzen des Winters – Spannendes Endzeit-Abenteuer Online Lesen 8.7 näherte sich eindeutig seinem Ziel

Rolf näherte sich eindeutig seinem Ziel.
Vor ihm tauchten im Licht der Kurbellampe erneut einige Fässer auf, die man übereinandergestapelt hatte. Sie waren wohl undicht, standen ebenfalls in einer Lache. Die Fässer waren nicht beschriftet. Das stellte er fest, als er näher heran kam und auch diese Lache mied, indem er einen großen Schritt machte. Rolf ließ die Fässer hinter sich zurück, eilte weiter, als er Mariam erneut schreien hörte.
Wut lag in diesem neuerlichen Schrei und es waren eindeutig Worte gewesen, die Mariam geschrien hatte. Rolf hatte sie zwar nicht verstehen können, aber dieser Umstand milderte die düsteren Visionen aus seinem Kopf, ließ nur noch seine Wut zurück. Wenn Mariam wütend war und sich noch artikulieren konnte, dann war er nicht zu spät gekommen.
Nein, er war gerade noch rechtzeitig gekommen, um ihr zur Seite zu stehen, und wer oder was auch immer Mariam wütend gemacht hatte, würde einen hohen Preis dafür bezahlen. Wolf oder Mensch oder pelzbehangene Kreatur – das war egal.
Rolf kam an noch mehr gelben Fässern vorbei. Jetzt ignorierte er die Pfützen, die sich um die meisten herum gebildet hatten. Weitere Türen ließe ebenfalls unbeachtet hinter sich zurück, achtete auf nichts um sicher herum. Was immer dort, weiter hinten vor sich ging – er würde es beenden, er würde …
Das Heulen, das ihm entgegenschallte, schmetterte ihn zu Boden. Es überlastete seinen Verstand im Bruchteil einer Sekunde. Rolf brach in die Knie. Die Speere fielen ihm klappernd aus den Händen.

#lesenmachtgluecklich #lesen #buechersuechtig

Er barg sein Gesicht in ihnen, hielt sich die Ohren zu, konnte nicht anders, wiegte sich hin und her. Blut lief ihm warm im Mund herum. Er hatte sich auf die Zunge gebissen und in seinem Bewusstsein spürte er einen rasenden Zorn und einen abgrundtiefen Schmerz, fremde Gefühle, die nicht sein eigenen waren.
Er hatte keine Ahnung, warum er wusste, dass es sich um Schmerz und Zorn handelte, denn solche Emotionen hatte er noch nie gefühlt. Nicht auf diese Weise. Es war, als ob sie wie durch einen Filter verändert worden wären. Aber im Kern waren sie für seinen Geist interpretierbar.
Irgendetwas stimmt hier nicht, war nun noch falscher, als ohnehin schon.
Rolf brauchte lange, viel zu lange, um sich zu erholen, um in der Lage zu sein, weiterzugehen. Aber er war nicht verwirrt. Verwirrung gestattete er sich nicht. Wenn er eine Stärke hatte, dann war es seine Fähigkeit, sich auf das Nötige zu konzentrieren, auf das Hier und Jetzt.
Es brachte nichts, sich über Dinge Gedanken zu machen, die er weder verifizieren noch ausschließen konnte. Er musste nicht wissen wo das hergekommen war, was ihn gerade in die Knie gezwungen hatte. Er musste nicht wissen, was es war. Er musste es finden und er musste es töten.
Er spuckt Blut aus.
Nasenbluten hatte er auch. Langsam konnte er sich wieder hören. Rolf hob die Speere auf und ging weiter, zwar vorsichtiger als zuvor, aber nicht minder wütend.

MARIAM

Messer und Beil. Wo war ihr Messer und ihr Beil. Und ihr Bogen? Sie musste die Waffen verloren haben, nach dem letzten, brutalen Gedankenschlag, der Mariams Schuss auf den Kopf der Wölfin in letzter Sekunde vereitelt und Mariams zuckenden Leib geradezu herumgewirbelt hatte.

Eine Seite zurück
Zur vorherigen Seite
Als Taschenbuch kaufen?

Weiterlesen
Hier geht es weiter