Und Star(b) – 1.5 – Der geheime Geldgeber

Niam … eine Möglichkeit hatte Capou bislang außer Acht gelassen. Liam könnte tatsächlich selbstständig sein, und in diesem Fall müsste er eine Konzession erworben haben, um in der Stadt legal Taxifahren zu dürfen. Capou hackte sich in den Geisteraccount bei der Kfz-Versicherung ein, den er gelegentlich nutzte und tätigte von dort aus die entsprechende Anfrage bei der städtischen Verwaltung.

Es würde eine Weile dauern, bis er die Antwort bekommen würde. Aber gut, er konnte noch etwas warten, denn falls diese Antwort positiv ausfallen würde, könnte er sich seinen nächsten Schritt in dieser Sache sparen und würde sich nicht illegalerweise durch die Aufnahmen der städtischen Verkehrsüberwachung wühlen müssen, in der Hoffnung, Niam auf diese Weise aufspüren zu können.

Warten … er hasste es, und jetzt gerade wartete er nicht nur auf die Antwort bezüglich der Konzession, sondern auch noch auf die Ergebnisse des Labors, an das er den Revolver geschickt hatte, mit dem auf ihn geschossen worden war. Bis dahin hing er in der Luft, was dieses Rätsel anging.

Sicher, Niam könnte in den Anschlag verwickelt sein, genauso wie der Biker-Club, der Gray Man Mc, mit dem er sich angelegt hatte. Weiterhin wäre es möglich, dass der Drahtzieher des Neolife-Solutions-Jobs Wind davon bekommen hatte, dass Capou doppelt kassiert hatte und der Auftrag nur auf den ersten Blick erfolgreich gewesen war. Von diesem Blickwinkel aus war es also durchaus als kritisch zu betrachten, dass diese Frau Giesela Donstett ihn schon jetzt im Auftrag von Neolife-Solutions angerufen hatte … wenn der Auftraggeber Informanten in der Frima hatte … nein … falls dem so wäre, wäre ihnen zusammen mit den meisten anderen Mitarbeitern gekündigt worden. Mit großer Wahrscheinlichkeit zumindest … es sei denn, Frau Dornstett selbst war die Informantin. Und … was … was war mit Ivy, seiner Auftragsbrokerin? Sie hatte ihm den Job vermittelt, und war prozentual beteiligt, aber natürlich hatte er sie nur an der einen Hälfte seiner Einnahmen mitverdienen lassen. Nicht an dem Geld, dass er von Neolife erpresst hatte. Vielleicht hatte sie das irgendwie spitzgekriegt und hegte nun einen Groll? Seitdem hatte sie ihn nicht wieder angerufen … aber das war nicht unbedingt ungewöhnlich. Manchmal verging sogar mehr als ein dreiviertel Jahr, bevor der nächste Job in so einer Größenordnung hereinkam.

Er seufzte. Seine Gedanken drehten sich im Kreis, und da war dann noch die Sache mit dem Mädchen, mit Elli. Was Sie wohl gerade trieb?

An seinem Handy rief er das selbstgeschriebene Programm auf, mit dem er das Smartphone tracken konnte, das er ihr geschenkt hatte.

Sieh an, dachte er. Sie ist auf dem Weg ins Juz.

Irgendwie machte ihn das zufrieden, und das nicht nur, weil er es war, der das Jugendzentrum im Geheimen finanzierte.

— Unlektorierter Erstentwurf. Hier geht es zu den ersten Bänden der Serie.

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